Arbeitspakete

by AdminBioMat

Arbeitspaket 1: Reproduktion der Natur in der Hightech-Bioökonomie (Miriam Boyer)

Das Arbeitspaket befasst sich mit der Transformation lebendiger Natur als materielle Grundlage der Hightech Bioökonomie. Es wird analysiert, wie (Hoch)technologien und wissenschaftliche Paradigmen der letzten Jahrzehnte die ökonomische Inwertsetzung der lebenden Natur auf zwei räumliche Ebenen maßgeblich  beeinflusst haben; die Ebene der molekularen Biotechnologien und die der Landschaftsräume. Dass Arbeitspaket befasst sich mit zwei Schlüsselkonzepten ‚Biomasse‘ und ‚Biodiversität‘. Jedes der beiden Schlüsselkonzepte wird aus historisch-räumlicher Perspektive untersucht, dabei auch ihr Spannungsverhältnis in der Bestimmung der konkreten Materialität von (Re)produktion und Inwertsetzung lebendiger Natur in der Hightech Bioökonomie. Das Arbeitspaket arbeitet mit theoretischen Perspektiven der Kritischen Geographie, der Kritik der politischen Ökonomie sowie der Wissenschafts- und Technikgeschichte.

Schlagwörter: (Re)produktion, Materialität, Biotechnologien, räumliche Maßstäbe, Inwertsetzung, Hightech

 

Arbeitspaket 2: Digitalisierung, Konflikte und politische Regulierung in der Hightech-Bioökonomie (Sarah Hackfort)

Das Arbeitspaket analysiert am Beispiel unterschiedlicher digitaler Präzisionstechnologien politische Prozesse um die Aneignung und Inwertsetzung von Natur. Mit der Analyse der Hightech-Transformationen in Agrarsystem wird ein zentrales empirisches Feld der Bioökonomie untersucht. Im Fokus stehen politische Regulierungsprozesse von digitalen Technologien an der Schnittstelle zu biobasierten Prozessen auf unterschiedlichen Maßstabebenen (z.B. agrarwissenschaftliche Datenplattformen, Techniken der Präzisionslandwirtschaft oder digital-basierte neue Technologien der Molekularbiologie). Zentrale Forschungsinteressen sind das Verhältnis von Gesellschaft, Demokratie und Technologie sowie damit verbundene Machtverhältnisse, Ungleichheiten und Konflikte (z.B. über Patente oder Daten) und die Rolle politischer Institutionen, Regulierungsprozesse und Akteure sowie die Frage wie diese Technologien und die gesellschaftlichen Verhältnisse, in die sie eingebettet sind, demokratisiert werden können. Theoretisch wird dabei Bezug genommen auf Ansätze der Politischen Ökonomie und Ökologie, sowie auf feministische und demokrathetheoretische Arbeiten und kritische Perspektiven auf Natur und Technologie. Es sind Feldforschungen in Deutschland, USA/Kanada und Mexiko geplant.

Schlagwörter: Politik der Digitalisierung, Technologien, Konflikte und Demokratie, (Bio)technologie, Hightech-Landwirtschaft

 

Arbeitspaket 3: Digitalisierung und Nahrungsmittelproduktion in der Bioökonomie (Louisa Prause)

Dieses Arbeitspaket führt Diskussionen zu digitalem Kapitalismus und digitaler Arbeit mit dem Gebiet der Kritischen Agrarwissenschaft und der Politischen Ökologie zusammen. Das Forschungsprojekt betrachtet, inwiefern die Digitalisierung Einfluss auf Land- und Arbeitsverhältnisse in der Landwirtschaft, insbesondere, beim Anbau von Nahrungsmittelproduktion ausübt. Der Themenschwerpunkt liegt auf den Auswirkungen digitaler Technologien auf Arbeitskämpfe und Landkonflikte. Die Schlüsselfragen sind: Welchen Einfluss haben neue digitale Technologien auf Arbeitskämpfe? Bringen diese Technologien neue Formen von Widerstand hervor? Wie positionieren sich Gewerkschaften und Bewegungen gegenüber der Digitalisierung in der Nahrungsmittelproduktion. Darüber hinaus untersucht dieses Arbeitspaket, inwiefern digitale Technologien zu Veränderungen hinsichtlich des Zugangs zu und der Kontrolle von Land beitragen sowie mit den Veränderungen von Landnutzung und damit einhergehenden Konflikten. Das Arbeitspaket wird dazu beitragen die Beziehung zwischen technologischer Entwicklung und kapitalistischen Entwicklungen auf dem Land theoretisch zu fassen und das Spezifische am “digitalen” zu ergründen. Es werden Feldforschungen in Deutschland und Südafrika für dieses Arbeitspaket durchgeführt.

Schlagwörter: digitaler Kapitalismus, landwirtschaftliche Arbeit, Landkonflikte, Agrarbewegungen und Arbeitsbewegungen

Arbeitspaket 4: Die politische Ökonomie waldbasierter Bioökonomie: Hightech, Konflikte und Reproduktion (Anna Saave) 

Das Arbeitspaket „Die politische Ökonomie waldbasierter Bioökonomie: Hightech, Konflikte und Reproduktion“ untersucht Waldnutzungssysteme aus einer politökonomischen Perspektive. Beim Übergang von einer auf fossilen Rohstoffen basierenden zu einer nachhaltigeren biobasierten Wirtschaft werden große Hoffnungen auf Waldnutzungssysteme gelegt, da sie ein breites Spektrum an Ressourcen liefern. Gleichzeitig ist Waldbewirtschaftung von Nutzungskonflikten geprägt, die durch die Ausweitung der Bioökonomie und sozial-ökologische Krisen noch verstärkt werden. Das Arbeitspaket untersucht, wie sich Waldnutzung aufgrund von Bioökonomie-Strategien verändert und welche sozialen Ungleichheiten durch waldbasierte Bioökonomien (re-)produziert werden. Als weitere Dimensionen dieser Leitfragen wird analysiert, wie die Waldnutzung sowohl durch den Einsatz von Hightech geformt wird als auch durch Kämpfe für und gegen Inwertsetzung. Eine reproduktionsorientierte feministische Analyse waldbasierter Bioökonomien komplementiert die Betrachtungen.

Theoretische Zugänge: Politische Ökonomie, critical sustainability studies, feministische Perspektiven. Feldforschung: Deutschland und Kanada.

Schlagwörter: Politische Ökonomie, Bioökonomien des Waldes, waldbasiert Bioökonomie, (Re)Produktion, Reproduktivität, Hightech, Einverleibung, Externalisierung, Inwertsetzung.

 

Arbeitspaket 5: Arbeit, Wert und Hochtechnologie in der Bioökonomie (Johannes Fehrle)

Das Arbeitspaket zielt auf eine theoretische und historische Analyse der ökonomischen und sozialen Praxen, welche der Bioökonomie zugrunde liegen. Der Fokus liegt auf den Bereichen Arbeit und Wert sowie Technologie bzw. Hochtechnologie. Ziel ist es in einem ersten Block Ansätze der politischen Ökonomie und Ökologie zu verbinden und für die Analyse eines technologisch und ökonomisch veränderten Biokapitalismus anzupassen. Ein zweiter Block beschäftigt sich, ausgehend von der Automatisierungsdebatte, der feministischen politischen Ökologie und den Science and Technology Studies, mit Vorstellung von Hochtechnologie. Der Fokus liegt auf der landwirtschaftlichen Nahrungsmittelproduktion und den Vision, die verschiedene Theoretiker:innen und politische Akteure für die nachhaltige und gerechte Arbeit mit dem Land in einer oft vorhergesagten Zukunft „ohne menschliche Arbeit“ formulieren.

Schlagwörter: politische Ökonomie, politische Ökologie, Arbeit, Wert, Technologie, Nachhaltigkeit, just transition